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MIXING
TOGETHER
| MIXING Future
Die Vielzahl der präsentierten Themen, Forschungser-
gebnisse und Entwicklungen ließ schnell erahnen, wie
komplex die Reifentechnologie schon heute ist.
Alle Anforderungen an einen Reifen optimal abzubilden,
das gleicht tatsächlich der Quadratur des Kreises.
Denn die Verbesserung bestimmter Merkmale wie Si-
cherheit und Komfort laufen nahezu konträr zu anderen
gewünschten Eigenschaften. Für Spursicherheit und
einen kurzen Bremsweg ist beispielweise eine mög-
lichst gute Bodenhaftung erforderlich. Diese erzeugt
allerdings einen größeren Rollwiderstand, mit dem un-
erwünschten Effekt eines höheren Treibstoff- bzw.
Energieverbrauchs. Nimmt man in diese Gleichung
noch den Wunsch nach Komfort, Performance, niedri-
gem Verschleiß, Robustheit und Recyclingfähigkeit hin-
zu, wird deutlich, welchen Herausforderungen sich die
Reifentechnologie in der Zukunft stellen muss.
Der politische Druck auf die Automobilindustrie und so-
mit auf die Reifenhersteller wächst. Ein Thema, wel-
ches in der Automobilindustrie schon lange hohe Prio-
rität hat, zog sich dann auch wie ein roter Faden durch
alle Vorträge: Nachhaltigkeit. Dem Reifen kommt bei
den Bemühungen der Automobilhersteller, immer um-
weltfreundlichere Fahrzeuge zu bauen, eine entschei-
dende Rolle zu. Darüber waren sich alle Teilnehmer einig.
Immer mehr Staaten führen Energie- und Umweltlabels
ein, wie sie vielerorts schon für Haushaltsgeräte, Gebäu-
de und auch Fahrzeuge üblich sind. Auch Reifen werden
bereits in vielen Ländern nach Parametern wie Fahrver-
halten und Bremsweg bei Nässe, Rollwiderstand oder
Geräuschentwicklung klassifiziert.
Die eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten
der Automobilhersteller zeigen, welche Bedeutung sie
der Weiterentwicklung des Reifens im Kontext ihrer Ge-
samtstrategien beimessen. Ford z. B. hat im Rahmen
seiner globalen Nachhaltigkeitsoffensive gleich ein ei-
genes Forschungsteam ausschließlich für die Reifen-
entwicklung aufgestellt.
Dave Klekamp leitet dieses Team im Ford Headquarter
in Dearborn, USA. Die Einblicke in die Arbeit des Teams,
die er den Teilnehmern der „Science meets Tires“ ge-
währte, dürften für den einen oder anderen Zuhörer
überraschend gewesen sein. Ford untersucht bei der
Reifenentwicklung sehr detailliert Themenfelder, die
man für gewöhnlich bei Forschungsinstituten oder al-
lenfalls bei den F&E-Abteilungen der großen Reifen­
Gaben der Veranstaltung als Gastgeber den perfekten Rahmen: Prof. Christian Hopman vom IKV (li.) und Prof. Lutz Eckstein vom IKA.
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