HF MIXING GROUP - page 33

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Gemischtes Doppel:
das HF Tandemverfahren.
Der Siegeszug der Tandemtechnologie begann mit einer
Idee von Dr. Julius Peter (Continental AG). Er fand her-
aus, dass die Trennung der beiden Hauptaufgaben im
Kautschukmischprozess – Dispergieren und Distribuitie-
ren – deutliche Vorteile mit sich bringt. Aus dieser Idee
entstand das Tandemverfahren, welches bereits 1978
von Peter patentiert wurde. Bei dieser Technologie werden
zwei Maschinen als Tandem unmittelbar hintereinander-
geschaltet – genauer gesagt: übereinandergeschaltet,
wobei jede der Maschinen speziell auf eine der beiden
Mischaufgaben hin optimiert ist.
Die erste Maschine übernimmt die Dispersion, d. h. die
Zerteilung von Mischungskomponenten wie z. B. Füll-
stoffen. In der zweiten Maschine bzw. Stufe findet die
sogenannte Distribution statt, also das möglichst homo-
gene Verteilen der Substanzen innerhalb der Gummimi-
schung. Werden reaktive Mischungen verarbeitet, so
würde die chemische Reaktion vorzugsweise auch in
dieser Maschine ablaufen. Beide Maschinen sind so hin-
tereinandergeschaltet, dass sie als ein zusammenhän-
gender Mischprozess funktionieren. Das „vorgemischte“
Material aus der ersten Stufe wird nicht zwischengela-
gert, sondern direkt in die zweite Stufe gegeben. Wäh-
rend diese dann die abschließende Distribution ausführt,
wird in der ersten Stufe schon wieder das nächste Char-
genmaterial vorgemischt. Dieser perfekt synchronisierte,
permanente Zweistufenprozess bedeutete einen Quan-
tensprung in der Mischtechnologie. Schon bald stellte
sich heraus, dass er nicht nur für die zunächst im Fokus
der Entwicklung stehenden Silikamischungen für die
Reifenherstellung, sondern auch für zahlreiche weitere
Mischanforderungen wie Remill und Ruß-Fertigungsstu-
fen enorme Vorteile mit sich bringt.
Vor allen Dingen der für die chemischen Reaktionen ex-
trem wichtige Temperaturverlauf während des Mischpro-
zesses kann durch die Trennung besser gesteuert und
somit können Eigenschaften und Qualität der Mischung
positiv beeinflusst werden. Ein weiterer Effekt: Durch die
Trennung bzw. Konzentration auf jeweils nur eine Aufga-
be und das relativ gesehen kleinere Mischungsgewicht
in der größeren Untermaschine kann diese mit höheren
Drehzahlen betrieben werden. Hierdurch verbessert sich
dank der höheren Scherkräfte und der größeren Anzahl
von Platzwechseln die Qualität der Mischung.
Praxiserfahrungen zeigen, dass ein Tandem Mischer
bei Rußmischungen um bis zu 25 Prozent mehr Durch-
satz liefern kann und sogar bis zu 100 Prozent bei Silika-
mischungen. Das daraus resultierende Einspar- bzw.
Leistungspotenzial liegt auf der Hand. Je nach Mischli-
nie ergibt sich daraus z. B. bei einem durchschnittlich
großen Mischsaal für die Reifenproduktion (ca. 100.000
Tonnen Gummimischung p. a.) schnell eine Einsparung
von nahezu 1 Million Euro pro Jahr.
Die frühe Entscheidung von HF, sich auf die Tandem-
technologie zu fokussieren und die Entwicklung dieses
Verfahrens immer weiter zu optimieren, zahlt sich aus.
Hinzu kommen die wegweisende Automatisierungstech-
nik und zahlreiche, individuell konfigurierte Applikatio-
nen sowie das beispielhafte weltweite Service-Netzwerk.
Immer mehr Unternehmen aus der Gummi- und Reifen-
industrie erkennen die enormen Vorteile – die Maschinen
der HF MIXING GROUP sind gefragter denn je.
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