HF MIXING GROUP - page 29

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Rochdale
Wales
England
schottland
Irland
Manchester
Vereinigtes
Königreich
Auftrag von David Bridge und seiner fünf Söhne ge-
baut – „David Bridge and his five sons“ hieß demzufol-
ge auch das Unternehmen. Schon damals entstand hier
eine Fabrik, in der Maschinen gebaut wurden, die in der
Gummiherstellung zum Einsatz kamen. Auch wenn es
in England heute noch viele Traditionsbetriebe gibt, die
vor Generationen gegründet wurden, so ist es doch
ungewöhnlich, dass sich das Unternehmen im Laufe
der Jahre mit dieser besonderen Spezialisierung auf
dem Markt behaupten konnte. David Bridge Ltd. florier-
te und beschäftigte viele Menschen aus der Umgebung.
Schon in den ersten zehn Jahren des vergangenen
Jahrhunderts hatte die junge Fabrik in Castleton einen
Ruf, der weit über die Region hinausreichte: Lizenzver-
einbarungen mit der Birminghamer Eisengießerei (Bir-
mingham Iron Foundry) in Connecticut/USA, die später
von Farrel übernommen wurde, erlaubten die Herstel-
lung und den Verkauf der legendären Banbury
®
Mischer,
zunächst überall im Commonwealth (1918) und später
weltweit (1926).
Der Banbury
®
Mischer war nämlich eines der Erfolgs-
produkte, die ihren Siegeszug von Rochdale aus in die
ganze Welt antraten – und das bereits vor fast 100 Jahren:
Der Mischer war eine der wichtigsten Maschinen, die
Farrel damals herstellte. Die Maschine war nach ihrem
Erfinder Fernley H. Banbury benannt, einem britischen
Ingenieur, der einige Jahre zuvor in die USA ausgewan-
dert war. Er konstruierte den Mischer 1916, während er
für die Birmingham Iron Foundry in Connecticut arbeitete.
Sie wurde zuerst vom Reifenhersteller Goodyear getestet.
Der Banbury
®
Mischer markiert einen wichtigen Wende-
punkt in der Erfolgsgeschichte des Unternehmens – die
Gummiindustrie kam fortan kaum noch ohne diese
bahnbrechende Erfindung aus.
Das Unternehmen wuchs weiter, im Jahr 1939 hatte
David Bridge Ltd. bereits mehr als 1.000 Angestellte,
die alle in derselben Fabrik arbeiteten. Einer dieser An-
gestellten, Bernard Whitworth – der übrigens auch an
der Erstellung dieses Artikels mitgewirkt hat –, hatte
zeitweilig sogar 18 Familienmitglieder, die alle zur glei-
chen Zeit im Unternehmen angestellt waren. Bernard
Whitworth’ Verbindung zu seinem Arbeitgeber reicht
lange Zeit zurück, schon sein Großvater war 1910 damit
beschäftigt, eine Fertigungsanlage einzurichten, die Gussteile herstellte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich „Farrel
Bridge“ so weiter, dass auch spezielle kunststoffverar-
beitende Maschinen in die Produktpalette aufgenommen
werden konnten – zuvor war Kunststoff mit denselben
Maschinen verarbeitet worde, die ursprünglich zur
Gummiherstellung genutzt worden waren. 1966 wurde
die Farrel Corp. in den USA von USM (United Shoe Ma-
nufacturers) übernommen und ging zehn Jahre später
schließlich in der amerikanischen Unternehmensgruppe
Emhart auf.
Die Firmenzusammenschlüsse und -käufe gingen weiter:
1997 kaufte die Farrel Corp. die Francis Shaw Rubber Ma-
chinery Ltd. in Manchester – hauptsächlich, um sich de-
ren Intermix-Technologie anzueignen. Über den Zeitraum
eines Jahres wurden die Angestellten von Francis Shaw
nach und nach nach Rochdale versetzt und die Produkti-
on beider Firmen wurde schließlich hier zusammengeführt.
Die amerikanische Farrel Corp. erwarb Skinner Engine
und Gumix – und zwar 2002 und 2006. 2008 – knapp ein
Jahr nachdem das Unternehmen von einer privaten Inves-
torengruppe übernommen worden war, wurde es von der
Harburg-Freudenberger Maschinenbau GmbH gekauft
und führt nun den Geschäftsbetrieb als Teil der HF MIXING
GROUP fort.
Autor dieses Artikels ist Trevor Cunningham. Er arbeitet als Control Systems
Engineer in der Automationsabteilung am Standort Rochdale, UK.
Rochdale liegt nur wenige Kilometer entfernt von Manchester.
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