Blick zurück: die Geschichte der „Rubber Connection“ in Rochdale | HF Mixing Group
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Blick zurück: die Geschichte der „Rubber Connection“ in Rochdale

Unser Standort in Rochdale, Großbritannien hat eine ganz besondere Historie: Hier werden seit mehr als einem Jahrhundert Maschinen hergestellt, die in der Gummiproduktion zum Einsatz kommen. Grund genug, mal einen genauen Blick auf die Heimat und die bewegte Geschichte von Farrel Ltd. sowie die Ursprünge des legendären Banbury® Mischers zu werfen.

Rochdale, Heimat von Farrel Ltd., liegt im Nordwesten von England. Die nächstgelegene Großstadt ist Manchester, auf der ganzen Welt bekannt wegen ihrer beiden großen Fußballclubs, Manchester City und Manchester United. Rochdale selbst steht übrigens auch ganz im Zeichen des runden Leders: Der hiesige Fußballclub „The Dale“ ist sogar in Englands zweiter Liga angesiedelt.

Die Stadt mit ihren heute 220.000 Einwohnern ist benannt nach dem Fluss Roche, der mitten durch sie hindurchfließt; ihre Geschichte geht zurück bis ins 11. Jahrhundert, die ältesten noch vorhandenen Dokumente stammen aus dem Jahr 1242. Rochdale ist im Laufe der Zeit mit verschiedenen anderen Städten in der ganzen Welt Partnerschaften eingegangen, darunter Peine und Bielefeld in Deutschland, Tourcoing in Frankreich, das pakistanische Sahlwal, das ukrainische Lviv und Sylhet in Bangladesch. 

Die Wurzeln der Produktionsanlage in Castleton, in der Farrel Ltd. heute eine große Bandbreite an Mischern herstellt, reichen bis ins Jahr 1900 zurück. 1897 begannen die Bauarbeiten für die Firmengebäude auf damals noch komplett unbebautem Land. Die Fabrik wurde im Auftrag von David Bridge und seiner fünf Söhne gebaut – „David Bridge and his five sons“ hieß demzufolge auch das Unternehmen. Schon damals entstand hier eine Fabrik, in der Maschinen gebaut wurden, die in der Gummiherstellung zum Einsatz kamen. Auch wenn es in England heute noch viele Traditionsbetriebe gibt, die vor Generationen gegründet wurden, so ist es doch ungewöhnlich, dass sich das Unternehmen im Laufe der Jahre mit dieser besonderen Spezialisierung auf dem Markt behaupten konnte. David Bridge Ltd. florierte und beschäftigte viele Menschen aus der Umgebung. Schon in den ersten zehn Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte die junge Fabrik in Castleton einen Ruf, der weit über die Region hinausreichte: Lizenzvereinbarungen mit der Birminghamer Eisengießerei (Birmingham Iron Foundry) in Connecticut/USA, die später von Farrel übernommen wurde, erlaubten die Herstellung und den Verkauf der legendären Banbury® Mischer, zunächst überall im Commonwealth (1918) und später weltweit (1926).

Der Banbury® Mischer war nämlich eines der Erfolgsprodukte, die ihren Siegeszug von Rochdale aus in die ganze Welt antraten – und das bereits vor fast 100 Jahren: Der Mischer war eine der wichtigsten Maschinen, die Farrel damals herstellte. Die Maschine war nach ihrem Erfinder Fernley H. Banbury benannt, einem britischen Ingenieur, der einige Jahre zuvor in die USA ausgewandert war. Er konstruierte den Mischer 1916, während er für die Birmingham Iron Foundry in Connecticut arbeitete. Sie wurde zuerst vom Reifenhersteller Goodyear getestet. Der Banbury® Mischer markiert einen wichtigen Wendepunkt in der Erfolgsgeschichte des Unternehmens – die Gummiindustrie kam fortan kaum noch ohne diese bahnbrechende Erfindung aus. 

Das Unternehmen wuchs weiter, im Jahr 1939 hatte David Bridge Ltd. bereits mehr als 1.000 Angestellte, die alle in derselben Fabrik arbeiteten. Einer dieser Angestellten, Bernard Whitworth – der übrigens auch an der Erstellung dieses Artikels mitgewirkt hat –, hatte zeitweilig sogar 18 Familienmitglieder, die alle zur gleichen Zeit im Unternehmen angestellt waren. Bernard Whitworth’ Verbindung zu seinem Arbeitgeber reicht lange Zeit zurück, schon sein Großvater war 1910 damit beschäftigt, eine Fertigungsanlage einzurichten, die Guss­­teile herstellte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich „Farrel Bridge“ so weiter, dass auch spezielle kunststoffverarbeitende Maschinen in die Produktpalette aufgenommen werden konnten – zuvor war Kunststoff mit denselben Maschinen verarbeitet worde, die ursprünglich zur Gummiherstellung genutzt worden waren. 1966 wurde die Farrel Corp. in den USA von USM (United Shoe Manufacturers) übernommen und ging zehn Jahre später schließlich in der amerikanischen Unternehmensgruppe Emhart auf.

Die Firmenzusammenschlüsse und -käufe gingen weiter: 1997 kaufte die Farrel Corp. die Francis Shaw Rubber Machinery Ltd. in Manchester – hauptsächlich, um sich deren Intermix-Technologie anzueignen. Über den Zeitraum eines Jahres wurden die Angestellten von Francis Shaw nach und nach nach Rochdale versetzt und die Produktion beider Firmen wurde schließlich hier zusammengeführt. Die amerikanische Farrel Corp. erwarb Skinner Engine und Gumix – und zwar 2002 und 2006. 2008 – knapp ein Jahr nachdem das Unternehmen von einer privaten Investorengruppe übernommen worden war, wurde es von der Harburg-Freudenberger Maschinenbau GmbH gekauft und führt nun den Geschäftsbetrieb als Teil der HF MIXING GROUP fort.

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